Menü

Übergangsnutzung Schlossareal

Berlin

Wettbewerb 2006
1. Preis
Bauherr: Land Berlin/ DSK GmbH
Planung: Leistungsphase 2-9 nach § 39 HOAI
Zusammenarbeit Wettbewerb: Marcus Cordes
Fertigstellung: 2009
Größe: 47.000 qm
Fotos: Stefan Müller, Annalie Schön, Dom Publisher
Auszeichnungen: Deutscher Städtebaupreis 2012 (Auszeichnung); Deutscher Landschaftsarchitekturpreis 2011 (Würdigung); Architekturpreis Berlin 2009 (Auszeichnung)

Im Zuge der geplanten Errichtung des Humboldt-Forums wird einer der markantesten und symbolträchtigsten Orte der Berliner Stadtstruktur für eine begrenzte Zeit zum öffentlichen Freiraum.
In dieser Übergangssituation zielt das Entwurfskonzept auf die Schaffung eines offenen Systems, in das verschiedenste Zwischennutzungen sowie Bau- und Grabungstätigkeiten integriert werden können. Formal wird dies durch hölzerne Stege umgesetzt, die als Teile eines Baugerüsts lesbar sind und funktionieren, da sie die Erschließung und den räumlichen Zusammenhalt der Gesamtfläche gewährleisten.

Die Stege werden zu einer Struktur des Entdeckens über einem von Veränderlichkeit geprägten Baugrund. Dabei erweist sich der von Skizzenhaftigkeit geprägte konzeptionelle Ansatz, der auch im Einsatz transitorischer Materialien zum Ausdruck kommt, als gestalterisch unempfindlich gegenüber verschiedensten Nutzungsanforderungen.

Der Entwurf thematisiert die Wahrnehmung des kontextuell Gegenwärtigen und Vergänglichen. Authentische Relikte wie die freigelegten Grundmauern des Stadtschlosses, die Begrenzungsmauern der ‚Palastwanne’ und der Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals werden kenntlich gemacht und vermitteln zur Historizität des Ortes.
Innerhalb der ‚Palastwanne’ wurde das Relief leicht in Richtung Spree geneigt und ein Spiel- und Sportrasen verlegt. Die Holzstege verdichten sich hier zu großzügigen Sonnendecks und bilden am Spreeufer eine hölzerne Promenade.
In einem historisch und kulturell hochaufgeladenen Kontext zielt der Entwurf darauf, Verborgenes sichtbar zu machen, Offenheit zu etablieren und Potentiale zu kommunizieren.