Menü

Landesgartenschau Ellwangen

Wettbewerb 2020
1. Preis
Bauherr: Stadt Ellwangen
Fertigstellung: 2026
Größe: 324.000 qm

Wie werden wir morgen leben? Die Frage nach der Lebensqualität ist durch die Auswirkungen von Klimawandel und Artensterben hochaktuell. Das gilt in urbaner Sicht ebenso durch die Folgen des Bedeutungsverlusts vieler Innenstädte, den Wandel der Märkte und Arbeitswelten. Nicht nur aktuell, sondern auch konsequent ist es, eine Antwort darauf im Freiraum zu suchen. Das Areal der Landesgartenschau Ellwangen bietet dafür die Spezifik des Lokalen und die Gegebenheiten kulturellen Erbes sowie das Potential für Zeitgeist und Innovation. Indem beides – also Vergangenheit und Zukunft – als Strategie für die Gegenwart verknüpft werden, lehnt sich das Konzept an Aspekte der „Slow City“-Bewegung an. Damit zielt es auf Lebensqualität, Entschleunigung und Nachhaltigkeit, auf die Aktualisierung regionaler Identität als Grundlage attraktiver und zukunftsfähiger Lebenskonzepte. Das Konzept setzt damit auf die Verschmelzung von Tradition und Innovation.
Im Konzept wird die Renaturierung der Jagst und die damit verbundene Absenkung des Wasserstands nicht als historisierende Geste, sondern als Impuls für eine ökologische Aufwertung und neue Freiraumnutzungen aufgefasst.

Die Flussaue wird als großzügiger Bezugsraum im urbanen Gefüge ausformuliert. Sie wird durch weite Flussterrassen gefasst, die die Orientierung auf die Jagst stärken und eine räumliche Hierarchie ausformulieren.
Die Freiräume der Jagstaue werden mit der Ellwanger Altstadt durch eine Fußgängerbrücke verbunden, die sich in das Areal des Brückenparks hineinfaltet. Im Brückenpark ziehen sich vielfältige Sport- und Aktivitätsflächen entlang des Mühlgrabens bis ans Jagstufer.
Um die größtmögliche Wirkung der Jagstaue als von Eigendynamik geprägtem Raum zu entfalten, werden die stärker baulich geprägten Nutzungen als kohärente Struktur mit funktionalem und räumlichem Zusammenhang am Nordrand des Tals ausformuliert. Die Konzeption dieses Funktionsbandes ermöglicht die Schaffung großzügiger und offener Parkräume entlang der Jagst. Im östlichen, innenstadtnahen Abschnitt wird der Fluss dabei durch vielfältige Nutzungsangebote erlebbar gemacht. Der westliche Auenpark ist geprägt durch die Eigendynamik entfaltende Jagst und gestalterisch gesteuerte Sukzessionsprozesse.