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Stadt Landschaft Burg

Wettbewerb 2013
1. Preis
Bauherr: Stadt Burg
Generalplanung und Planung: Leistungsphasen 1-8 nach § 39, § 51 und § 55 HOAI, mit Mark Krieger Pflanzungen
Fertigstellung: 2018
Größe: 139.000 qm
Auszeichnungen: Deutscher Landschaftsarchitekturpreis 2019 (Auszeichnung/ Öffentlicher Raum als Zentrum); Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2019 (Auszeichnung); da! Architektur in und aus Berlin 2020; polis award 2020 (3. Platz/ Lebenswerter Freiraum); Bundespreis Stadtgrün 2020 (Anerkennung/ gebaut); Deutscher Städtebaupreis 2020 (Belobigung)

Durch den Einfluss digitaler Märkte, das veränderte Mobilitätsverhalten, den demographischen Wandel und Abwanderungsprozesse wird die künftige Funktion vieler Innenstädte ungewiss. Doch zeigt sich schon heute die Relevanz dieser Frage für die Zukunft kleiner und mittelgroßer Städte. Das Konzept für die Landesgartenschau in der sachsen-anhaltinischen Stadt Burg setzte sich daher das Ziel, den Stadtkern als ideellen und infrastrukturellen Bezugsraum zu stärken, indem die Vernetzung von Stadt- und Landschaftsstruktur neu formuliert wird. Dazu wurden die die Innenstadt rahmenden historischen Stadtparks Goethepark und Flickschupark revitalisiert.
Zwischen beiden Parks wurden der Weinberg und die Ihlegärten als neue Freiräume in der Altstadt realisiert. Mit allen diesen Parks wurde das System der städtischen Freiräume von Burg in seinem Zusammenhang beplant und weiterentwickelt. Brachen und bestehende Grünanlagen wurden genutzt, um im Prozess des Stadtwandels positive Impulse zu setzen. Neue Verbindungen wurden geschaffen, die Nutzungsvielfalt erweitert und eröffnet. Dabei erhielten die von Bedeutungsverlust bedrohten Räume eine neue Relevanz für das städtische Leben.
In den historischen, für die Identität der Stadt wichtigen Freiräumen des Goethe- und des Flickschuparks wurden neue Nutzungsangebote geschaffen.

Der gestalterische Zusammenhang des Goetheparks wurde durch Neuinterpretation verlorengegangener Ausstattungselemente und Parkbereiche wiedergewonnen. Dazu gehören der mit einem Wasserstein akzentuierte Bahnhofsvorplatz und ein skulptural gestalteter Pavillon. Das angrenzende ehemalige Bauhofareal wurde zu einem Spielwäldchen mit fließenden Wegestrukturen und verschiedenen Aktionsflächen umgeformt. Der Flickschupark formuliert den Übergang zur Flusslandschaft der Ihle. Das Ufer des dortigen Flickschuteichs wurde durch einen steinernen Steg und flache Natursteinabtreppungen erschlossen. In den Wiesenräumen des Parks entstand ein Aussichts- und Spielhügel als kraftvoller räumlicher Akzent mit vielfältigem Nutzungsangebot.
Die neuen Parkbereiche des Weinbergs und der Ihlegärten schaffen anstelle von Brachen außergewöhnliche Freiräume innerhalb der Altstadt entlang des Flusses Ihle. Auf der Erhebung des Weinbergs entstand über der neugepflanzten Rebanlage ein Stadtbalkon mit weitreichender Sicht auf die Stadtsilhouette. Die Ihlegärten greifen mit ihrer Kammerstruktur die Parzellengrenzen der früheren Bebauung dieses innerstädtischen Areals auf. Damit erhalten sie die räumliche Dichte und Heterogenität des Stadtquartiers aufrecht und schaffen Gartenräume, die unterschiedliche, wechselnde Nutzungen aufnehmen können.